© Stadtteilmuseum Gallinchen 2012, Frank Lehmann
Baugeschichte des Museums
Mit dem 28. September 1717 wurde mit der Principia regulativa durch König
Friedrich Wilhelm I. die Schulpflicht in Preußen eingeführt. Diese
Schulpflicht wurde 1763 durch das Generallandschulreglement Friedrich des
Großen bestätigt und ausgebaut.
Diese
zwei
Daten
waren
für
die
Bildungsgeschichte
der
brandenburgisch-
preußischen
Teile
der
Niederlausitz
von
großer
Bedeutung.
Beide
gesetzliche
Grundlagen
waren
auch
de
jure
für
das
Dorf
Gallinchen
bindend,
welches
zu
den
preußischen
Enklaven
in
der
sächsischen
Niederlausitz
wie
Cottbus
und
Peitz
gehörte.
Aber
erst
ca.
200
Jahre
später
(wenn
man
von
1717
ausgeht)
erfüllte
sich
der
Wunsch
/
die
Pflicht
für
die
Gallinchener
nach
einer
Bildungsmöglichkeit in Gallinchen.
Mit
dem
Schulhausbau
1903
wurden
damals
ein
Schlusspunkt
und
ein
Neuanfang gesetzt.
Ein
Schlusspunkt
wurde
unter
eine
jahrzehntelange
Schulbildung,
die
die
Gallinchener
Kinder
im
Ausland
–
im
sächsischen
Groß
Gaglow-
durchliefen
(Gallinchen,
als
Dorf
ohne
Kirche,
gehörte
seelsorgerisch
zum
Kirchenspiel
Groß
Gaglow,
was
dazu
führte,
dass
die
Schulangelegenheiten
ebenfalls
beim
Pfarramt
in
Groß
Gaglow
lagen.).
Nach
langem
Drängeln
der
Gallinchener
–
so
1894
im
Schreiben
des
Königlichen
Landratsamtes
Cottbus
–
wurde
1903
endlich
eine
Schule
für
Gallinchen
bestätigt
und
in
Gallinchen
gebaut
und
dem
Schulgebrauch übergeben.
Mit dem Schuljahresstart 1903 begann dann die eigentliche
Schulgeschichte in Gallinchen, welche über 100 Jahre – genauer 103 Jahre –
dauerte und die Gallinchener durch eines der stürmischsten Jahrhunderte
ihrer Geschichte begleitete. Diese Zeiten begannen mit der Vergrößerung –
dem Anbau der Schule- 1912.
Kaiserzeit,
Weimarer
Zeit,
Nationalsozialismus
und
Sozialismus
aber
auch
die
beiden
Kriegszeiten
hinterließen
Spuren
im
Leben
der
Gallinchener
und
in
deren
Schule.
Aus
der
Anfangszeit
der
Schule
sind
uns
trotzdem,
und
darauf
ist
das
Museum
mit
Recht
stolz,
noch
zwei
Schränke,
eine
große
Rechenmaschine
und
eine
Schulbank
erhalten
geblieben.
Nach
dem
Ende
des
Nationalsozialismus
und
der
in
der
DDR
durchgeführten
Bildungsreform
verlor
die
Gallinchener
Schule
wieder
ihre
Eigenständigkeit
und
gliederte
sich
der
Oberschule
Groß
Gaglow
an.
Seit
diesem
Zeitpunkt
gingen
die
Gallincher
Grundschüler
(1.
–
3.
Schuljahr) hier zur Schule. Danach wechselten sie nach Groß Gaglow.
Den
letzten
Abschnitt
der
Schulgeschichte
der
Gallinchener
Land-
bzw.
Dorfschule
leutete
die
politische
Wende
1989
in
der
DDR
ein.
Mit
der
Wiedervereinigung,
der
territorialen
Neugliederung
des
Landes
Brandenburg
und
der
Bildungsreform,
die
auch
regionale
Konsequenzen
hatte,
verlor
Gallinchen
auch
seinen
letzten
Zweck
–
die
Grundschulbildung
für
die
Gallinchener
–
und
wurde
nur
noch
zum Teil als Computerkabinett genutzt, bis sie 2006 ganz aufgegeben wurde.
Eigentlich
ein
schmerzlicher
Endpunkt,
wurde
diese
Aufgabe
wiederum
zu
einem
Neuanfang.
Nach
Beendigung
der
Schultätigkeit
übernahm
der
Dorfklub
Gallinchen
die
Räume
des
Erdgeschosses
und
richtete
unter
Leitung
des
heutigen
Leiters
das
jetzige
Museum
ein.
2006 steht damit wie 1903 für einen Schlusspunkt und einen Neuanfang.
Seit
Ende
des
Jahres
2010
ist
das
Museumsgebäude
und
die
Nebengebäude
als
Denkmal
in
der
Brandenburgischen
Denkmalsliste
geführt
!
Dieses
Schild
wurde
2011
feierlich
am
Bau
der
alten
Schule
angebracht
und
zeichnet
es
seither
als schützenswert aus.
“Alte Dorfschule” Gallinchen